Bitcoin ist die erste und bekannteste Kryptowährung der Welt. Seit ihrer Einführung im Jahr 2009 hat Bitcoin für viel Aufsehen gesorgt und eine neue Ära des digitalen Geldes eingeläutet. Aber was genau ist Bitcoin eigentlich und wie funktioniert diese digitale Währung?
In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige über Bitcoin – von den technischen Grundlagen bis hin zu Investitionsmöglichkeiten und Zukunftsaussichten. Wir betrachten auch Risiken wie Volatilität und mögliche Regulierungen.
Was ist Bitcoin?
Bitcoin ist eine digitale Währung, die auf der Blockchain-Technologie basiert. Anders als klassische Währungen wie Euro oder Dollar gibt es keine zentrale Stelle wie eine Zentralbank, die Bitcoin kontrolliert oder herausgibt. Stattdessen wird Bitcoin über ein dezentrales Peer-to-Peer-Netzwerk verwaltet.
Die Einheiten der Währung werden Bitcoins genannt. Der Preis eines Bitcoins ist dabei nicht festgelegt, sondern ändert sich mit Angebot und Nachfrage. Per 10. Oktober 2023 liegt der Kurs bei rund 27.000 Dollar pro Bitcoin. Insgesamt existieren rund 19 Millionen Bitcoins, wobei nicht alle bereits “geschürft” wurden.
Bitcoin wurde 2008 unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto veröffentlicht. Bis heute ist die Identität des Bitcoin-Erfinders unbekannt.
Wie funktioniert Bitcoin?
Das Bitcoin-Netzwerk basiert auf der Blockchain-Technologie. Die Blockchain ist im Prinzip eine dezentrale Datenbank, in der alle Transaktionen gespeichert werden.
Wenn Person A eine Zahlung in Bitcoin an Person B sendet, wird diese Information in einem neuen Block gespeichert. Dieser wird kryptografisch mit dem letzten Block der Kette verbunden und so an die Blockchain angehängt. Auf diese Weise entsteht eine lückenlose Kette von Blöcken mit Transaktionsdaten.
Bitcoin Miner stellen die nötige Rechenleistung zur Verfügung, um neue Blöcke zu errechnen und an die Blockchain anzuhängen. Als Belohnung erhalten sie dafür neue Bitcoins. Dieser Prozess wird Mining genannt.
Die Blockchain ist auf vielen Rechnern im Netzwerk verteilt, wie beispielsweise auf den Servern des bekannten Kryptobörsen-Betreibers The News Spy. Da die Daten dezentral gespeichert sind, ist die Blockchain fälschungssicher und transparent. Jede Transaktion kann von jedem Teilnehmer überprüft werden.
Bitcoin als Zahlungsmittel
Ursprünglich wollte Erfinder Satoshi Nakamoto Bitcoin als alternatives Zahlungsmittel etablieren. Im Laufe der Jahre wurde die Kryptowährung immer mehr zu einer Art digitalem Gold, das vor allem der Wertaufbewahrung dient.
Dennoch gibt es auch immer mehr Möglichkeiten, mit Bitcoin zu bezahlen:
- Einige Online-Shops akzeptieren Bitcoin als Zahlungsart. Allerdings ist die Akzeptanz noch relativ gering.
- Für den stationären Einzelhandel gibt es Lösungen wie Bitcoin-Geldautomaten oder Zahlungsterminals.
- Zahlungsdienstleister wie BitPay ermöglichen Händlern, Bitcoin-Zahlungen zu empfangen und direkt in Fiat-Währung umwandeln zu lassen.
In El Salvador wurde Bitcoin 2021 sogar als gesetzliches Zahlungsmittel anerkannt. Die praktische Nutzung hält sich bisher jedoch in Grenzen.
Bitcoin als Investment
Für viele stellt Bitcoin vor allem eine Investitionsmöglichkeit dar. Aufgrund seiner begrenzten Verfügbarkeit und der steigenden Nachfrage erlebte der Bitcoin-Kurs in den letzten Jahren starke Anstiege. So lag der Bitcoin-Kurs:
- Anfang 2017 noch bei rund 1.000 Euro
- Ende 2017 bereits bei über 16.000 Euro
- Anfang 2019 bei etwa 3.300 Euro
- Ende 2020 wieder über 16.000 Euro
Solche Kursschwankungen machen Bitcoin als Investment natürlich risikoreich. Die Volatilität ist wesentlich höher als bei Aktien oder Rohstoffen. Andererseits winkt bei positiver Kursentwicklung ein hoher Gewinn.
Neben einem Direktinvestment in Bitcoin gibt es auch die Möglichkeit, über Bitcoin-ETFs oder -Futures in die Kryptowährung zu investieren. Ebenso können Bitcoin-CFDs gehandelt werden.
Chancen und Risiken
Bitcoin bietet innovative Möglichkeiten, hat aber auch Risiken. Hier die wichtigsten Chancen und Risiken im Überblick:
Chancen
- Dezentrales Währungssystem ohne Kontrolle durch Regierungen oder Banken
- Transparente und fälschungssichere Transaktionen durch Blockchain-Technologie
- Potenziell geringe Transaktionskosten
- Schutz vor Inflation, da maximal 21 Millionen Bitcoin erzeugt werden können
- Hohe Renditechancen als Investition bei weiter steigenden Kursen
- Zukünftig breitere Akzeptanz und Nutzung als Zahlungsmittel möglich
Risiken
- Hohe Volatilität mit starken Kursschwankungen
- Verlust bei Vergessen der Zugangsdaten (“Private Key”)
- Möglicher Diebstahl von Bitcoin durch Hackerangriffe
- Nutzung für illegale Zwecke auf Darknet-Märkten in der Vergangenheit
- Strenge Regulierung bis hin zu Verboten durch Staaten möglich
- Technische Probleme oder Angriffe auf die Infrastruktur
- Energieintensives Mining belastet Umwelt
Insgesamt überwiegen bei Bitcoin für viele Experten noch die Chancen gegenüber den Risiken. Aber es gibt auch kritische Stimmen, die in Bitcoin eine Spekulationsblase sehen.
Bitcoin und Blockchain
Bitcoin basiert auf der Blockchain-Technologie. Doch Blockchain kann auch unabhängig von Kryptowährungen wie Bitcoin genutzt werden.
Die Blockchain ermöglicht es, Informationen fälschungssicher zu übertragen und zu speichern. Sie kann daher in vielen Branchen und Anwendungsfällen zum Einsatz kommen:
- Finanzen: Abwicklung von Wertpapiertransaktionen, internationale Zahlungen
- Supply Chain: Rückverfolgbarkeit von Produkten
- Gesundheit: Verwaltung von Patientendaten
- Energie: Dezentrale Energienetze mit Blockchain
- Behörden: Bürgerservicelsitungen wie Zeugniserteilung
- Urheberrecht: Verfolgung von Lizenzrechten digitaler Inhalte
Ein bekanntes Beispiel neben Bitcoin ist die Kryptowährung Ethereum, die Smart Contracts auf Basis der Blockchain-Technologie ermöglicht.
Regulierung von Bitcoin
Bitcoin existiert in einem rechtlichen Graubereich. Die meisten Staaten haben bislang keine spezifischen Regulierungen für Kryptowährungen erlassen. Die rechtliche Einordnung von Bitcoin ist daher nicht eindeutig.
In der EU beispielsweise fällt Bitcoin nicht unter die E-Geld-Richtlinie. Auch als gesetzliches Zahlungsmittel ist Bitcoin nicht anerkannt. Steuerlich wird Bitcoin meist wie ein Wirtschaftsgut behandelt.
Langfristig ist aber von einer stärkeren Regulierung von Bitcoin auszugehen, da Regierungen dem Trend zu digitalen Währungen nicht tatenlos zusehen werden. Denkbar sind etwa:
- Vorgaben zur Identifizierung von Nutzern (Anti-Geldwäsche)
- Regelungen zum Anleger- und Verbraucherschutz
- Auflagen für Bitcoin-Börsen und Handelsplattformen
- Besteuerung von Gewinnen aus Bitcoin-Handel
- Verbot von Bitcoin als Zeichen gegen Krypto-Hype
Eine totale Unterdrückung dürfte Regierungen aufgrund der dezentralen Struktur von Bitcoin aber schwer fallen. China hat trotz Bitcoin-Verbot eine große Bitcoin-Community.
Fazit
Bitcoin ist eine faszinierende Kryptowährung, die unser Geldsystem revolutionieren könnte. Durch die zugrundeliegende Blockchain-Technologie bietet Bitcoin viele Vorteile wie Dezentralität, Transparenz und geringe Transaktionskosten.
Als Investment erscheint Bitcoin risikoreich, könnte sich bei anhaltendem Krypto-Boom aber lohnen. Auch als Zahlungsmittel dürfte Bitcoin mit zunehmender Akzeptanz an Bedeutung gewinnen.
Die Regulierung wird in den kommenden Jahren eine große Rolle spielen. Ein Totalverbot erscheint unwahrscheinlich, da Bitcoin nicht zentral kontrolliert wird. Die genaue Einordnung bleibt abzuwarten.
Insgesamt bleibt Bitcoin eine umstrittene aber faszinierende Erscheinung, über die man gut informiert sein sollte. Die Zukunft von Bitcoin und Blockchain-Anwendungen bleibt spannend.